Project Manager UX Research bei SKOPOS in Hürth
1. Angaben zu deiner Person: Name? Alter? Wann hast du dein Studium abgeschlossen?
Juliana, 28 J., seit Mai 2016 mit dem Master fertig.
2. Wo hast du deinen medienbezogenen Studiengang absolviert?
In Aachen & in Duisburg – wobei Aachen die perfekte Studentenstadt ist und Duisburg … eher semi 😉
3. Wie ist die Bezeichnung deines Bachelor-, Diplom- und/oder deines Masterabschlusses? Hast du deine Abschlüsse an unterschiedlichen Universitäten erworben?
Nach meinem Bachelor in Technik-Kommunikation mit Grundlagen der Informatik (B.Sc.) an der RWTH Aachen habe ich den Master in Kogitions- und Medienwissenschaft (M.Sc.) an der Uni Duisburg-Essen gemacht.
4. Wo bist du in der Berufswelt untergekommen?
Ich arbeite jetzt seit Januar 2016 in der User Experience Forschung bei SKOPOS, einem Marktforschungsinstitut in Köln (naja in Hürth, wenn ich ehrlich bin), als Projektmanagerin. Mein Titel ist „Project Manager UX Research“, klingt fancy. Was dahinter steckt, ist Folgendes: Projekte von null – d.h. erster Kundenkontakt, erstes Treffen, Problemdefinition, Methodenskizze, Angebotserstellung – bis fina – d.h. inkl. Projektauswertung und Präsentation beim Kunden – durchführen. Ein Projekt kann dabei z.B. die Evaluation eines neuen Gasboiler-Interfaces, die Konzeptentwicklung einer neuen Landing Page (also neue Medien) oder die Untersuchung der Bedienweise eines Bewässerungscomputers sein. Und das alles mit dem Grundsatz: Der User steht im Mittelpunkt unserer Forschung. Unsere Kunden reichen von der Telekom über die Deutsche Bahn bis hin zu Bosch, alle Größen und Branchen sind vertreten. Dadurch wird es tatsächlich nie langweilig – und das war meine größte Befürchtung vor dem Eintritt ins Berufsleben 😉
5. Welche Aspekte aus dem Studium haben dich besonders auf deinen Job/ deine Jobs vorbereitet?
Die Kommunikationswissenschaft ist hilfreicher als gedacht. Zielgruppengerecht zu kommunizieren, sich sowohl einfach als auch hochgestochen ausdrücken zu können hilft einem ungemein weiter. Und zwar sowohl bei Kunden als auch bei Gesprächen mit zukünftigen Nutzern des zu evaluierenden Produkts/Services. Die Methoden, die ich in Kowi gelernt habe und in meinem Nebenjob als Hiwi am HCI Center (Lehrstuhl für Communication Science) vertieft habe, sind jetzt meine tägliche Arbeit. Und wenn es nur die Begriffe „Konnotation“, „semantisches Differential“ oder „piktoriale Transparenz“ sind, Sprache rockt und beeinflusst Menschen. Außerdem: Präsentieren! Stellt euch überall vorne hin, wo es nur geht. Scheut euch in Seminaren nicht, mal coole, interaktive Techniken an den Leuten zu testen. Einen Workshop-Charakter in Seminare zu bringen ist die beste Übung für Pitches im Berufsleben – egal, ob es um eure Vorstellung beim neuen Arbeitgeber oder um einen Kundenworkshop geht. (Was „leider“ auch echt weiterhilft, zumindest in der Forschung: Statistik.) Tipp: Sucht euch eine Bachelor-/Masterarbeit, die euch Spaß macht, wo euch das Thema fasziniert. Dadurch, dass man sich mindestens 3 bzw. 6 Monate damit auseinandersetzt, hat man ein gutes Wissen angesammelt und das hat mir schon einige Male geholfen. Aber ja, es stimmt, nach den Noten der beiden Arbeiten bzw. des Abiturs und des Studiums kräht kein Hahn, solange man gute Arbeit verrichtet.
6. Und welche Studieninhalte hast du nach dem Abschluss nie wieder gebraucht?
Informatik. Es ist wunderbar, ein Grundwissen zu haben. Aber ich wende die Inhalte, insofern ich mich erinnere, bis auf etwas HTML nicht an. Liegt aber auch daran, dass mir das Fach keinen Spaß gemacht hat.
7. Hast du während deines Studiums oder danach Praktika absolviert? Wenn ja, welche? Haben dich diese praktischen Erfahrungen gut auf deine berufliche Laufbahn vorbereitet?
Neben dem Studium habe ich 4 Jahre als Hiwi gearbeitet in zwei verschiedenen Stellen. Beides Forschung und beides super gut, um theoretische Inhalte aus dem Studium anzuwenden und um komplett neue Inhalte zu ergänzen. Ich wage mal zu behaupten: Ohne meine Hiwijobs hätte ich meinen jetzigen Job nicht bekommen! Also macht nebenbei was Sinnvolles, was euer Studium repräsentiert – oder zumindest den Bereich, in dem ihr mal arbeiten wollt. Zusätzlich zum Hiwijob habe ich in der Fachschaft mitgewirkt und das hat ziemlich viel (positiven) Einfluss auf sowohl mein Gruppenverhalten als auch mein Präsentationsverhalten vor großen Gruppen ausgeübt. Drei kurze Praktika waren auch drin (insgesamt 3*2 Monate), allerdings haben die mich eher von bestimmten Berufsfeldern abgebracht – auch eine gute Investition also 😉
8. Welche Tipps hast du für Studenten, die in Kürze auf Jobsuche im Mediensektor gehen oder bereits auf der Suche sind?
Stellt euch schon während der Bachelor/Masterarbeit Suchaufträge in große, gängige Portale ein und lasst euch wöchentlich Updates senden So müsst ihr nicht täglich Zeit mit der Suche verschwenden und bekommt einen guten Überblick über den Markt und ggf. mehr Plan, was euch nun wirklich interessiert. Außerdem: Quatscht mit Menschen! Heute läuft leider echt viel über Vitamin B. Aber: Ich habe meinen Job ganz ohne Vitamin B bekommen, also auch hier nicht den Mut verlieren! Bewerbt euch auch einfach auf Jobs, wo ihr nicht 100% alle Anforderungen erfüllt. Wenn ihr euch persönlich mit den Menschen dort versteht, wiegt das oft Erfahrung auf!
-Stand 19.07.2017