Alumnus Fabian Müller, Universität Mainz

festangestellter Redakteur im Marketing-Ressort von HORIZONT

1. Angaben zu deiner Person: Name? Alter? Wann hast du dein Studium abgeschlossen?
2. Wo hast du deinen medienbezogenen Studiengang absolviert?
3. Wie ist die Bezeichnung deines Bachelor-, Diplom- und/oder deines Masterabschlusses? Hast du deine Abschlüsse an unterschiedlichen Universitäten erworben?

Fabian Müller, 27. Meinen Magister in Publizistik und Politikwissenschaften habe ich Ende 2012 in Mainz gemacht.
Es war relativ schnell klar, dass es mich in den Journalismus ziehen wird, also habe ich meinen persönlichen Schwerpunkt im Magister-Studium – Gott hab es selig – auch entsprechend gesetzt. Und auch meine Praktika gingen so gut wie alle in diese Richtung. Von einem speziellen Journalismus-Studiengang habe ich nach anfänglichem Interesse aber abgelassen – und bin mit dieser Entscheidung im Nachhinein sehr glücklich, denn damit legt man sich doch sehr auf einen Karriereweg fest und sammelt meiner Meinung nach keine unersetzbaren Erfahrungen.

4. Wo bist du in der Berufswelt untergekommen? (Welche Branche? Welcher Tätigkeitsbereich? Welcher Standort?)
Nach der Uni bin ich als Redaktions-Volontär zu HORIZONT gekommen, der größten deutschen Fachzeitung für Marketing, Medien und Werbung mit Sitz in Frankfurt am Main. Der Titel erscheint in der dfv Mediengruppe, die über 90 deutsch- und englischsprachige Fachzeitungen und -zeitschriften herausgibt. Das crossmediale Volontariat (Print und Online) ging über 24 Monate und sah einen vierwöchigen Blockkurs an der Akademie für Publizistik in Hamburg und eine ebenfalls vierwöchige externe Hospitanz vor, die ich bei der Deutschen Welle in Brüssel absolvierte. Seit dem Ende meines Volontariats im März 2015 arbeite ich nun als festangestellter Redakteur im Marketing-Ressort von HORIZONT.

5. Welche Aspekte aus dem Studium haben dich besonders auf deinen Job/ deine Jobs vorbereitet?
Meine journalistischen „Skills“ habe ich mir zu weiten Teilen selbst angeeignet – in Praktika und freien Mitarbeiten. Aber gerade als Fachjournalist für Marketing und Medien hat mir das Studium dann doch einiges gebracht – sei es Mediengeschichte, Medienwirkung oder das Wissen über Medienmärkte. Die Publizistik in Mainz hat zudem einen stark empirischen Ansatz, was mir heute im Arbeitsalltag entgegenkommt – nicht selten habe ich es mit Studien und Messmethoden zu tun. Rein persönlich und weniger fachlich haben mich aber auch über sechs Jahre im Fachschaftsrat Publizistik und der Erasmus-Aufenthalt enorm weitergebracht.

6. Und welche Studieninhalte hast du nach dem Abschluss nie wieder gebraucht?

Die Liste dürfte lange sein, aber bei so einem breiten und alles andere als spezifischen Studium wie dem der Publizistik ist das wenig überraschend. Als völlig nutzlos möchte ich aber nichts bezeichnen – der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ist immer wertvoll und eröffnet neue Perspektiven.

7. Hast du während deines Studiums oder danach Praktika absolviert? Wenn ja, welche? Haben dich diese praktischen Erfahrungen gut auf deine berufliche Laufbahn vorbereitet?

Ja, so einige, wie erwähnt die meisten im Journalismus. Dabei habe ich versucht, möglichst alle Mediengattungen einmal abzudecken und landete so bei Tageszeitungen, Rundfunksendern und Online-Medien. Für meinen heutigen Beruf waren diese Stationen alle sehr wichtig, manche mehr, manche weniger. Ich bin der festen Überzeugung, dass man on-the-job am besten auf die spätere Karriere vorbereitet wird – auch was das Zwischenmenschliche und das Knüpfen von Kontakten anbelangt.

8. Welche Tipps hast du für Studenten, die in Kürze auf Jobsuche im Mediensektor gehen oder bereits auf der Suche sind?
Für Studierende gilt: Macht euch nicht verrückt! Es ist vollkommen in Ordnung, ein oder zwei Semester mehr zu studieren und dafür Erasmus oder Praktikum mitzunehmen. Denn das sind Erfahrungen, die nicht zu ersetzen sind und für die ihr später sehr dankbar sein werdet!
Und für Absolventen gilt auch: Macht euch nicht verrückt! Medienkrise hin, Lügenpresse her – es gibt viele gute Stellen, die auf den ersten Blick vielleicht gar nicht für euch in Frage kommen. Hätte mir jemand vor fünf Jahren erzählt, dass ich heute Fachredakteur und nicht für den Kicker bei der WM unterwegs bin, ich hätte es nicht geglaubt. Aber es eröffnen sich, wenn man nur ein bisschen hintendran ist, immer wieder neue, vorher ungeahnte Möglichkeiten. Also kein Grund zur Panik ;).

Fabian Müller