Allgemeines
Eins vorweg: Münster ist ein wahres Studentenparadies. Mit 43.000 Studierenden allein an der Westfälischen Wilhelms-Universität und etwa 50.000 insgesamt (inklusive Fachhochschule, Kunsthochschule etc.) ist die Stadt eine junge, dynamische und zugleich sehr grüne Oase im Herzen Westfalens – mit Schloss, Prinzipalmarkt, (Baum-) Promenade, Hafen, Aasee und Kanal. Nicht ohne Grund wurde sie 2004 zur lebenswertesten Stadt der Welt in ihrer Größenordnung gewählt. Zugleich ist sie Fahrradhauptstadt mit teils niederländisch anmutendem Flair – Münster ist klein und überschaubar genug, um alle Besorgungen und Aktivitäten per Rad zu erledigen. Die „Perle Westfalens“ hat aber eben auch 296.000 Einwohner (Tendenz steigend), 45 Stadtteile, zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, mehrere Krankenhäuser und allgemein alle Annehmlichkeiten einer Großstadt zu bieten. Einzig eine U-Bahn fehlt, Straßenbahnen gibt es auch nicht. Aber wie gesagt, es fahren eh alle Fahrrad … Und die unterschiedlichen Einrichtungen und Gebäude der WWU verteilen sich auch auf die ganze Stadt. Den Kern bildet das Schloss als Sitz der Verwaltung der WWU, in unmittelbarer Nähe befinden sich der größte Hörsaal H1, die Universitäts- und Landesbibliothek ULB, das Juridicum und Oeconomicum und direkt gegenüber davon das Institut für Kommunikationswissenschaft im Bispinghof.
Pro- und Contra auf einen Blick
Pro | Contra |
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Studentenparadies in cooler, kulturell vielfältiger, junger und sehr grüner Fahrradstadt | Münster gleicht mitunter einer „Käseglocke“ – einem Paradies, in dem Studenten ein Sechstel der Bevölkerung ausmachen. Wohnt man dann woanders, muss man sich erst wieder umgewöhnen |
Master Kommunikationswissenschaft ist sehr forschungsorientiert mit umfassender Statistik-Ausbildung und einem Forschungsmodul. Auch in „normalen“ Seminaren gibt es viel Gruppenarbeit, in denen oft wirklich eigene (statistische) Erkenntnisse generiert werden können. | Demzufolge sind die Seminar- und erst recht die einzelnen Referatsthemen teilweise sehr speziell, etwa zu „Mediennutzung als Zeithandeln“ oder „Studien zur Facebook-Forschung“. |
Wem die Praxisorientierung fehlt, der kann zahlreiche Workshops am Kompetenzzentrum Medienpraxis besuchen, etwa zum Umgang mit InDesign, Search Engine Optimizing oder Multimedialem Storytelling. | Die Öffnungszeiten und die räumliche Situation der Bibliothek am ifk ist noch ausbaufähig (im Dachgeschoss, teilweise veraltete Technik, am Wochenende geschlossen). Andererseits bietet dieses insbesondere vielen ifk-Studierenden eine Stelle als studentische Hilfskraft. |
Übersicht aller angebotenen Studiengänge
- [Kommunikationswissenschaften (Bachelor of Arts) zu diesem Studiengang fehlt noch ein studentischer Erfahrungsbericht – Du hast den KW-Bachelor an der WWU in Münster studiert? Melde Dich bei uns und wir ergänzen die Seite mit Deiner Beschreibung!]
- Kommunikationswissenschaften (Master of Arts)
- Strategische Kommunikation (Master of Arts)
Detailinformationen und Voraussetzungen einzelner Studiengängen
Master
Das ifk „wurde 1919 als Lektorat für Pressekunde gegründet und ist damit das älteste kommunikationswissenschaftliche Institut in Nordrhein-Westfalen und das zweitälteste Institut dieser Art in der Bundesrepublik“ (Quelle: http://www.uni-muenster.de/Kowi/institut/index.html). Aktuell sind dort acht Professor/innen und knapp 40 wissenschaftliche Mitarbeiter angestellt. Die Studiengänge am ifk werden regelmäßig im Hochschulranking des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in der Spitzengruppe geführt. Wichtig und sehr hilfreich ist außerdem das Kompetenzzentrum Medienpraxis mit seinen zahlreichen Workshop-Angeboten.
In den Masterstudiengang Kommunikationswissenschaft werden alljährlich zum Wintersemester 25 Studierende zugelassen, außerdem gibt es den Masterstudiengang Strategische Kommunikation und Kommunikationswissenschaft als Ein-Fach- sowie Zwei-Fach-Bachelor. Die beiden Masterstudiengänge unterscheiden sich in ihrer Ausrichtung und in ihren Modulen. StratKom zielt mit der „Kombination der Forschungsfelder PR- und Organisationskommunikation einerseits und Rezeptions- und Wirkungsforschung andererseits“ auf Tätigkeiten in PR und Kommunikationsmanagement, während der Masterstudiengang Kommunikationswissenschaft ein „flexibles Kompetenzprofil, das vor allem in leitenden Positionen der Medienwirtschaft stark nachgefragt wird und zudem auf eine Weiterqualifikation, beispielsweise im Rahmen eines Promotionsstudiums, vorbereiten kann“, bietet. Schwerpunkte sind z.B. Journalismusforschung, Mediennutzung im sozialen Kontext, politische Kommunikation und demokratische Öffentlichkeit und Vertrauen und Kommunikation. Allerdings gibt es zwischen beiden Masterstudiengängen auch Überschneidungen und Überlappungen personeller, organisatorischer und inhaltlicher Art. So besuchen alle etwa 50 Masterstudierende eines Jahrgangs die Statistik-Veranstaltungen (Methoden-Modul) zusammen, gemeinsame Seminare in anderen Modulen sind ebenfalls möglich. Diese sind
– für Kommunikationswissenschaften:
- Modul 1: Methodologie und Methoden der empirischen Sozialforschung (14 LP)
- Modul 2: Journalismus & Neue Medien (20 LP) (Beispiel-Seminar:
- Modul 3: Kommunikation in Politik, Wirtschaft & Gesellschaft (20 LP)
- Modul 4: Medienrealitäten & Medieneffekte (20 LP)
- Modul 5: Forschungsmodul (16 LP)
- Modul 6: M.A.-Modul (30 LP)
Ein Verlaufsplan kann hier eingesehen werden.
– für Strategische Kommunikation:
- Modul 1: Grundlagenmodul Strategische Kommunikation (14 LP)
- Modul 2: Vertiefungsmodul Strategische Kommunikation (18 LP)
- Modul 3: Forschungsmodul Strategische Kommunikation (16 LP)
- Modul 4: Methodologie und Methoden empirischer Sozialforschung (14 LP)
- Modul 5: Journalismus und Medienwandel (14 LP)
- Modul 6: Strukturen und Prozesse öffentlicher Kommunikation (14 LP)
- Modul 7: M.A.-Modul (30 LP)
Den Verlaufsplan gibt es hier.
Zugangsvoraussetzung ist ein fachlich einschlägiges Bachelor-Studium mit mindestens 40 Prozent der gesamten Studienleistungen oder mindestens 70 Leistungspunkten im Fach Kommunikationswissenschaft, Publizistikwissenschaft, Medienwissenschaft oder Journalistik. Ferner müssen mindestens 20 Leistungspunkte in empirischen Forschungsmethoden erbracht worden sein. Die Auswahlkommission erstellt nach Prüfung dieser Formalitäten eine Rangliste anhand der Durchschnittsnoten der Bewerber. Im nächsten Schritt werden die fachliche und persönliche Eignung, die bisherigen berufspraktischen Erfahrungen, der Nachweis besonderer fachlicher Exzellenz (z. B. Stipendien, wissenschaftliche Publikationen, Preise etc.) sowie die formale und stilistische Qualität der Bewerbung und die Überzeugungskraft der dargelegten Argumente (im Bildungsbericht) hinzugezogen.
Eingereicht werden müssen:
- Ein Zeugnis oder Leistungszertifikat über ein abgeschlossenes Studium. Mindestens erforderlich ist eine Notenübersicht (Transcript of Records) der ersten fünf Semester in einem Umfang von 150 ECTS
- separater Nachweis über die (vorläufige) Durchschnittsnote, sofern diese nicht im (vorläufigen) Zeugnis angegeben ist
- Übersicht über die geforderten 50 ECTS-Punkte im Fach- sowie die 20 ECTS-Punkte im Methodenbereich
- Bildungsbericht, der einem Motivationsschreiben entspricht und berufspraktische, aber auch außeruniversitäre Erfahrungen und Engagements beinhaltet
- Nachweis der Allgemeinen oder einer einschlägig fachgebundenen Hochschulzugangsberechtigung
- Für ausländische Bewerber: Sprachzertifikat über die geforderten Kenntnisse der deutschen Sprache (z.B. DSH 2 oder 3, TestDaF4. Weitere Informationen finden Sie hier.)
- Tabellarischer Lebenslauf
Quelle: http://www.uni-muenster.de/Kowi/studium/master-kowi/bewerbung.html
Der Campus in Münster
Wie gesagt liegen die Gebäude der WWU verstreut über die gesamte Stadt. Der Slogan der Uni „wissen.leben“ spiegelt dies sehr anschaulich wider. Das Schloss in der Innenstadt beherbergt Verwaltung und Pressestelle, aber auch das Studierendensekretariat und den AStA im eigenen Häuschen davor. Direkt gegenüber ist der größte Hörsaal der WWU, H1, wiederum nur ein paar Schritte entfernt liegen Universitäts- und Landesbibliothek, Juridicum, Oeconomicum, katholische Hochschul-Kirche und der Bispinghof mit z.B. Kommunikationswissenschaft und Erziehungswissenschaft. Ein weiterer Knotenpunkt ist das Coesfelder Kreuz westlich der Innenstadt mit den Instituten für z.B. Physik, Chemie, Psychologie, dem Universitätsklinikum, dem Zentrum für Informationsverarbeitung (ZIV) und dem Prüfungsamt.
Das Studentenwerk Münster betreibt fünf große Mensen (absolutes Schmuckstück: die moderne Mensa am Aasee mit Blick auf den See und Dachterrasse), neun Cafeterien und zwei Cafés. Die Preise sind moderat und liegen zwischen zwei und vier Euro pro Essen. Alternativen sind die Mensa der katholischen Hochschulgemeinde in der Frauenstraße (unweit des Schlosses/ULB/Juridicum), dort ist auch das alternative Kultur-Bistro F24 mit wechselnden günstigen Tagesgerichten. Das internationale Zentrum „Die Brücke“ gegenüber vom Schloss bietet ebenfalls Mensa-Gerichte, sodass Auswahl und Vielfalt zum günstigen Preis definitiv vorhanden sind.
Kosten und Studienfinanzierung
Momentan beträgt der Semesterbeitrag 238,81 Euro. Er beinhaltet das NRW-Ticket in Höhe von 137,77 Euro, seit dem Sommersemester 2015 außerdem auf Initiative des AStA ein Kultursemesterticket. Besonderes Schmankerl: Das NRW-Ticket gilt nicht nur in ganz NRW, sondern auch bis und in Osnabrück (Niedersachsen) und bis nach Enschede (Niederlande), was ein lohnendes Ausflugs- und Einkaufsziel darstellt. Quelle: https://www.uni-muenster.de/studium/kosten/semesterbeitrag.shtml
Nebenjobs bietet die WWU mit ihren 15 Fachbereichen, 2 Exzellenzclustern, 14 An-Instituten, dem Max-Planck-, Leibniz- und Fraunhofer-Institut zuhauf – überall werden in zahlreichen Bereichen, von IT bis Öffentlichkeitsarbeit, studentische Hilfskräfte (SHKs) gesucht.
Wohnen und Leben
Das Studentenwerk Münster unterhält 12 Wohnheime und 62 Reihenhäuser (mehr als 5.000 Plätze insgesamt) mit einer Warmmiete ab 220 Euro – diese sind sehr begehrt, die Wartezeit beträgt teilweise bis zu drei Jahre (!). Eine frühe Bewerbung, selbst wenn der Studienplatz noch nicht sicher ist, schadet also nicht, den Platz absagen kann man ja immer noch. Der Zustand variiert je nach Anlage – von fast neu (Baujahr 2012 im Horstmarer Landweg) bis ziemlich renovierungsbedürftig, da seit den siebziger Jahren in Nutzung (Heekweg). Allgemein ist der Service jedoch sehr gut, sind die Hausmeister schnell und kompetent zur Stelle. Wasch- und Fahrradkeller gibt es ebenfalls. Eine Alternative können privat vermietete Wohnheime der Hochschulgemeinden (ESG und KSG) oder von Stiftungen wie des von Detten-Kollegs sein. Auch hier ist mit einer hohen Nachfrage zu rechnen.
Ein weiterer Vorteil von Wohnheimen ist die rasche soziale Anbindung – wenn gewünscht bzw. genutzt. So haben viele Wohnheime eigene Kneipen, in denen Mottopartys, Filmabende oder Konzerte veranstaltet werden. Kult ist die Volkening-Fete im Wohnheim der ESG mit Live-Konzerten, die als eine Plattform für junge Münsteraner Bands gesehen werden kann. Etwa für die Jazz-Funker von Alcapell.
Einkaufsmöglichkeiten sind ebenfalls en masse vorhanden: Wer es besonders exquisit mag (und es etwas dicker im Portemonnaie hat), geht zu Schnitzler, Appelrath & Cuepper oder in eine der anderen Boutiquen am Prinzipalmarkt mitten in der Innenstadt. Ansonsten hat so ziemlich jede Modekette eine Filiale in der Stadt, die Hauptboulevards sind Ludgeristraße und Stubengasse. Dort befindet sich auch das Einkaufszentrum Münster Arkaden. Auch mal einen Besuch abstatten solltet ihr der „grünen wiese“ – hier gibt es ausschließlich sozial und ökologisch fair produzierte Kleidung. Das hat seinen Preis – aber es gibt immer auch Reduziertes und dazu das Fachwissen der Inhaber rund um faire Mode.
Freizeit
Münster bietet unglaublich viel – von Naherholung im Grünen, also an der Promenade (die sich als Allee und Fahrradweg um die Innenstadt zieht), am Aasee, am Kanal (der auch zum Reinspringen und Baden genutzt werden kann), am Hafen (mit Bar- und Restaurantmeile, dem Hot Jazz Club und dem alljährlichen Hafenfest im Juni), in den Rieselfeldern (mit biologischer Forschungsstation) oder einfach in den Feldern von Gievenbeck, Nienberge, Roxel oder Hiltrup – das sind Münsters besonders grüne, landwirtschaftlich geprägte Stadtteile, in denen sich auch schon mal eine Kuhweide unmittelbar neben einer Bushaltestelle befindet.
Natürlich gibt es eine aktive Hochschulsport-Szene mit mehr als 140 Sportarten, der alljährlichen Hochschulsportschau und z.B. Mittsommer- und Nikolausturnieren.
Die kulturelle Vielfalt Münsters darzustellen, bedarf eines eigenen Exposés. Nur so viel: Allein an der WWU gibt es zwei parallel existierende Big Bands, ein Studentenorchester, einen Universitäts-, Posaunen-, Kammer- und Madrigalchor, ein Freies Musicalensemble, eine englische Theatergruppe, eine Studiobühne etc. Nicht zu vergessen die anderen Münsteraner Theater (u.a. Pumpenhaus, Wolfgang-Borchert-Theater, Stadttheater Münster, Improtheater Placebo) und die Musikhochschule Münster, die einen eigenständigen Fachbereich innerhalb der WWU bildet. Einen Überblick bietet das Kulturbüro mit dem Magazin UniKunstKultur.
Ähnlich vielfältig ist die Kneipen- und Clubszene. Kult ist das Kuhviertel um Kreuz- und Jüdefelderstraße mit der ältesten Kneipe Münsters – der Cavete, gegründet 1959 als „akademische Bieranstalt“. Jeden Abend (!) ist dort Happy Hour, die Cocktails kosten dann nur 4,50 Euro. Entsprechend voll ist es immer, auch in den anderen Kneipen und Bars in der Kreuzstraße mit Namen wie „Rote Liebe“, „Pinkus“ oder „Blaues Haus“. Wer auf Jazz und anspruchsvolle Musik steht, ist im „Hot Jazz Club“ an der Kaikante am Hafen richtig. Electro und abgeranzt-alternatives Flair neben den Bahngleisen mit Strand-Außenbereich gibt’s im AMP, ähnlich ist das „Conny Kramer“, noch mehr Electro, Trance und Techno im Club Charlotte, viel Indie, Rock und Graffiti in den Locations am Hawerkamp. Eher mainstreamig sind „Cuba Nova“, „Gazelle“ und das „Schwarze Schaf“ – übrigens viel besser als sein Ruf, wenn man sich auf den einfachen Spaß einlässt. Erwähnt seien außerdem die alljährlichen Festivals Vainstream (Rock/Metal), Docklands (Electro) und das JuWi-Fest, das Juristen und Wirtschaftswissenschaftler mit einem Sinn für Newcomer organisieren. 2014 legte u.a. Robin Schulz auf – als er gerade erst bekannt wurde mit „Waves“.
Studentische Initiativen
Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Klar, dass 50.000 Studenten einiges auf die Beine stellen. Von weitblick – einer sehr aktiven Gruppe für weltweite Bildung und Entwicklungshilfe – über ArbeiterKind, die Kindern aus nichtakademischen Haushalten für ein Studium begeistern will, bis hin zu campus relations, einer studentischen PR-Agentur. Ansonsten ist natürlich immer das Engagement in der Fachschaft, im Studierendenparlament oder im AStA oder einem seiner zahlreichen autonomen Referate (z.B. für Ökologie und Tierschutz, Queerreferat, Referat der finanziell und kulturell benachteiligten Studierenden) möglich und gern gesehen. Studentische Medien sind Radio Q, Campus TV – Münster Bohai und der historische Semesterspiegel, für den jede/r Artikel einreichen kann.
Hilfreiche Links
- Fachschaft: http://fsk.ms/
- fskowi@uni-muenster.de
- Institut: https://twitter.com/ifkms
- WWU allgemein: https://de-de.facebook.com/wwumuenster
https://twitter.com/WWU_Muenster